Sobald ein Kind etwas Bitteres isst, wird es ausgespuckt oder das Gesicht verzogen. Bitteres Essen sind wir nicht mehr gewohnt, dabei bringen Bitterstoffe den Stoffwechsel so richtig in Schwung.

Doch was bewirken Bitterstoffe in unserem Körper?

Bei dieser Frage muss man sich zunächst zwei wichtige Drüsenorgane im Körper anschauen, deren Hauptfunktion das Zerlegen unserer Nahrung ist.

Die Leber und die Bauchspeicheldrüse

Unsere Leber ist die „Umbaustätte“ für die meisten ankommenden und abgehenden Stoffe, die wir zu uns nehmen. Hier werden Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate für unseren Organismus so zerlegt, dass wir sie gut verwerten können. Die Leber ist ein wichtiges Entgiftungsorgan, welches nebenbei noch für die Aktivierung und den Abbau von Hormonen zuständig ist und in der Gallenflüssigkeit produziert wird.

Das zweite wichtige Verdauungsorgan ist unsere Bauchspeicheldrüse, die auch unter dem Namen Pankreas bekannt ist. Pankreas kann man übersetzen in „Alles in Fleisch bringen“ und mit ihrer Funktion als Produzent von ca. 2 bis 3 Litern Bauchspeichel am Tag ist sie ziemlich wichtig für unseren Stoffwechsel.

Einfach gesagt sorgt sie dafür, dass die Nahrung in jene Bausteine, die wir zum Leben brauchen, zerlegt werden und danach von der Leber auf- und umgebaut wird. Nur so können dann im Dünndarm die emulgierten (vermischten) und in ihre Enzyme gespaltenen Nähr- und Mikronährstoffe in ausreichender Menge und ohne Komplikationen aufgenommen werden.

Beide Organe profitieren von Bitterstoffen, denn diese stimulieren unsere Drüsenorgane indem sie hier für ordentlich „Bewegung“ sorgen und deren reibungslose Arbeit unterstützen. Man kann also ganz klar sagen, dass eine gesunde Verdauung nur mit Bitterstoffen möglich ist.

Doof nur, dass wir „verlernt haben“, diesen bitteren Geschmack zu mögen, dafür jedoch lieber süß und salzig.

Aus diesem Grund rate ich jedem, wieder offen zu sein für Kräuter, Nahrungsmittel- und Heilpflanzen.

Frische, bittere Salate (Radicchio, Chicorée oder Endiviensalat) als Vorspeise schmecken mit den richtigen Ölen und Gewürzen super lecker und regen unsere Verdauungssäfte an. Schaut man in die südlichen Länder, so findet man als Vorspeise meist Salat. Nicht umsonst gilt die „Mittelmeerküche“ als eine der gesündesten weltweit. Außerdem findest du Bitterstoffe in Grapefruit, Kaffee, Ingwer, Löwenzahn, Oliven und Rosenkohl. 

Du kannst dir auch gut merken. dass natürliche Bitterstoffe vor allem in grünen Gemüsesorten wie Spinat und Mangold, Kräutern, wie Brennnessel oder Giersch, „bitteren“ Gewürze wie Kurkuma , Senfkörner, Thymian, Estragon oder Zimt und in Artischocken und Auberginen enthalten sind.

Hier findest du ein leckeres Rezept. Leber und Bauchspeicheldrüse werden es dir danken!