Unsere Gedanken sind frei. Ich stelle immer wieder fest, dass die meisten unserer täglichen Denkvorgänge negativ behaftet sind. Nachrichten prasseln auf uns ein und wenn man sich all die Schlagzeilen, Eilmeldungen und Informationen einmal genauer anschaut, dann sind es meist keine Guten. Genau dann kannst du dein „Mentaltrainingwerkzeug“ herausholen, dass ich dir heute und in meinem nächsten Blog-Beitrag gerne an die Hand geben möchte.
Heute geht es um die „Macht der Bilder“ oder anders ausgedrückt um die Visualisierung.
Visualisierung
Andere Begriffe für Visualisierung sind bildhafte Vorstellungen, die positive Einbildungskraft oder ganz einfach ausgedrückt, Fantasie. Gerade im Sport wird diese Mentaltrainingtechnik oft angewandt. Das Wort Visualisierung kommt vom lateinischen Wort videra und bedeutet sehen. Man hat das innerliche Bild vor Augen und fühlt sich mit allen Sinnen in dieses Bild hinein.
Der rote Teppich
Ein Beispiel aus meiner sportlichen Vergangenheit ist meine Visualisierung vor meinem ersten Ironman in Frankfurt 2009. Hier kannte ich Bilder aus dem Fernsehen und den super emotionalen Zieleinlauf auf dem Frankfurter Römerplatz. Das Bild des ca. 300 Meter langen roten Teppichs ins Ziel, gesäumt mit hunderten von jubelnden Zuschauern und das Gefühl, sein Ziel erreicht zu haben, waren mein Bild und meine Gefühle, das ich schon viele Monate vor dem Wettkampf verinnerlicht habe. Der rote Teppich war mein Zielbild, dass ich fast täglich aufgerufen habe und hat mir so viel positive Energie gegeben, die mich im Training und gerade auch im Wettkampf unterstützt und ans Ziel gebracht hat.
Gedanken beeinflussen uns in jede Richtung
Jede gedankliche Vorstellung, positiv, aber auch negativ, hat einen Einfluss auf unser seelisches und körperliches Befinden. Bei Menschen, die schon einmal von einem Hund gebissen wurden und seitdem Angst vor Hunden haben, löst ein Bellen oder der Blick eines Hundes gleichzeitig eine Reaktion von Angst und Vorsicht aus.
Stelle dir jetzt einmal den Biss in eine Zitrone vor. Spürst du, wie sich der Speichelfluss in deinem Mund verändert oder wie sich deine Gesichtszüge zusammenziehen. Auch das ist Visualisierung. Dein Gehirn kann nicht unterscheiden, ob du gerade in eine Zitrone beißt oder ob du dir es nur vorstellst. Es weiß nicht, ob es real oder Einbildung ist. Es ist wichtig, sich jeden Tag „schöne“ Bilder in den Kopf zu holen, denn genau diese können dein Handeln und dein Tun positiv beeinflussen. Die Visualisierung kannst du in verschiedenen Bereichen anwenden.
Du kannst z.B. das Gefühl vom letzten Sommerurlaub abrufen, in dem du am Strand gelegen hast und super entspannt warst. In einer stressigen Situation kann dir diese Visualisierung helfen, etwas locker und entspannter zu werden, genauso wie damals am Strand.
Ein weiteres Beispiel ist das kraftvolle Gefühl oder das super Gefühl nach dem letzten Sieg im hart umkämpften Tennismatch. Versuche in das „Gewinnergefühl“ hineinzuspüren und nimm einmal wahr, wie sich deine Körperhaltung und deine innere Kraft dabei verändert. Das Abrufen von deinem vergangenen Erfolgsbild dient der Motivation und hat eine tolle Energie.
Meine Ironman-Visualisierung war damals das Bild des roten Teppichs mit all den positiven Gefühlen. Das Hören der jubelnden Zuschauer, das Gänsehautgefühl sein Ziel erreicht zu haben, der Geruch von Sport und Anstrengung und der Blick auf die letzten Meter. Noch jetzt löst es bei mir ein Gefühl aus, dass mir ein breites Lächeln ins Gesicht malt.
Probiere deine Visualisierung einfach mal aus. Schließe die Augen und spüre hinein… Solltest du Fragen haben, dann schreib mich gerne an. Ich wünsche dir viel Erfolg und vor allem Spaß beim Erreichen deiner Ziele.