Es ist sehr interessant sich mit dem Thema „Ernährung“ zu beschäftigen. Gesunde Ernährung ist in vollem Munde und wird gerade jetzt immer wichtiger. In meinem heutigen Donnerstag – Blog schreibe ich über den Zusammenhang zwischen Ballaststoffe und der bakteriellen Vielfalt im Darm. Echt interessant!
In einer aktuellen Studie wurden zwei unterschiedliche Essverhalten untersucht und verglichen. Auf der einen Seite standen die Ureinwohner Alaskas. Das kalte Klima, die Millionen Seen und Tausende Gletscher lassen wenig Platz für Gemüse, Kartoffeln und Co. Wale, Robben und Fische stehen stattdessen auf ihrem täglichen Speiseplan. Ihren Hunger stillen sie mit viel Fleisch und viel Fett, denn letztendlich bringt sie genau das durch die kalten Winter und sorgt fürs Überleben. Man könnten hier glauben, dass die Atkins – Diät, die in den 90er – Jahren sehr viele Anhänger hatte, aus Richtung Nordpol stammt.
Auf der anderen Seite wurde das Essverhalten eines südafrikanischen Volks unter die Lupe genommen. Rund 16000 Kilometer weiter südlich stehen Mais, Hirse, Wurzeln und Süßkartoffeln auf dem täglichen Essenstisch. Eine ebenfalls recht einseitige Ernährungsform, die dem subtropischen Klima geschuldet ist.
Bei der Studie wurde geschaut, wie sich das Essverhalten beider Gruppen auf den Darm auswirkt. Das Ergebnis: In Alaska ist das Risiko an Darmkrebs zu erkranken weitaus höher als in Südafrika. Doch warum ist das so?
Neben den Genen ist der Lebensstil ganz klar entscheidend, so die Wissenschaftler. Ernährung, Bewegung, Stress und wenig Alkohol und Nikotin spielen eine wichtige Rolle. Was jedoch auch wichtig ist, sind die Ballaststoffe, die wir täglich zu uns nehmen.
Ballaststoffe sind wichtig!
Ballaststoffe sind Vielfachzucker, die in Pflanzenzellen für feste Strukturen sorgen. Bei den Ballaststoffen handelt es sich weitgehend um unverdauliche Nahrungsbestandteile, die meist in Kohlenhydraten stecken. Die Faserstoffe sind zum Großteil in pflanzlichen Lebensmitteln zu finden. Diese werden in lösliche und unlösliche Kohlenhydrate unterteilt. Die lösliche Form dieser Zucker-Moleküle bindet Wasser und wird im Dickdarm von dort angesiedelten Bakterien zu kurzkettigen Fettsäuren und Gasen abgebaut. Ballaststoffe stecken in Obst und Gemüse und sorgen für eine gute Verdauung.
In Hülsenfrüchten, Getreide und der essbaren Haut von bestimmten Obst- und Gemüsesorten befinden sich die unlöslichen Ballaststoffe. Sie nehmen kaum Wasser auf und werden nicht abgebaut. Unlösliche Ballaststoffe sorgen für eine super Anregung der Darmtätigkeit und somit für einen guten Stoffwechsel.
Mikroben brauchen Ballaststoffe
Ballaststoffe sorgen im Dickdarm dafür, dass sich Billionen von Mikroben sattessen können. Ohne diese Mikroben, bzw. eine möglichst große Vielfalt dieser Bakterien und Pilze, ist unsere Gesundheit gefährdet. Ihre Aufgabe ist u.a. die Versorgung des Körpers mit wichtigen Schutzstoffen, wie z.B. kurzkettige Fettsäuren. Viele Studien beweisen, dass eine möglichst große Vielfalt an Mikroben für viel Schutz unserer Gesundheit sorgt. Die Gesamtheit aller Mikroben nennt man Mikrobiom. Ein verarmtes Mikrobiom kann unterschiedlichste Krankheiten, wie Morbus Crohn, Krebs oder Diabetes negativ beeinflussen. Schaut man nach Alaska, dann kann man davon ausgehen, dass es hier einen Zusammenhang zwischen den hohen Darmkrebszahlen und der geringen Vielfalt an Mikroben gibt. Die Wissenschaftler haben in ihrem Vergleich bewiesen, dass der hohe Fett- und Fleischkonsum die Produktion von Gallensäure angeregt hat. Die große Menge an Gallensäure wird von den Darmbakterien in sekundäre Gallensäuren umgebaut. Einige dieser Gallensäuren stehen im Verdacht, die Entstehung von Polypen und letztendlich von Tumoren im Darm zu befeuern.
Bei der afrikanischen Gruppe fanden die Wissenschaftler eine große Menge an kurzkettigen Fettsäuren. Diese dienen als wichtige Energiequelle für die Darmbakterien und sorgen letztendlich für eine gute Versorgung unseres Organismus von Vitaminen und Nährstoffen.
30g am Tag
Die empfohlene Ballaststoffmenge, die wir täglich zu uns nehmen sollen, liegt bei 30g. Leider erreichen 90% der Menschen diesen Wert nicht. Der Grund hierfür ist ganz einfach – wir essen die falschen Kohlenhydrate. Schaut man nach Alaska, dann liegt hier der Wert bei 15g, in Afrika bei 50g.
Ohne Bakterien kein Leben! Sie können für ein starkes Immunsystem, einen reibungslosen Energiestoffwechsel und eine gute Entgiftung sorgen. Auch für unsere Nervenzellen, in Bezug auf Konzentration und Stress, haben sie eine wichtige Bedeutung. Entscheidend ist die Zusammensetzung und die Vielfalt unserer kleine Helfer. Hier findest du die Lebensmittel, mit denen du für ordentlich Ballaststoffe sorgen kannst.
Viele Studien, zeigen uns, was die Ernährung an Gutem, aber auch Schlechtem bringen kann. Mein Motto lautet: Am besten selber ausprobieren.