Die Medien sind voll mit Berichten und Studien zum Thema Gesundheit und Immunsystem. Beim Blick ins Fitnessstudio sehe ich unsere Mitglieder, die gerade jetzt, zu Beginn des Jahres, fleißig am trainieren sind. Oft wird mir die Frage gestellt, ob das Training nicht nur positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System und die Muskulatur hat, sondern auch auf das Immunsystem. Diese Frage will ich in meinem heutigen Blog beantworten.
Auf körperliche Belastung reagiert unser Körper auf unterschiedlichste Weise. Jeder von uns kennt das Gefühl von Müdigkeit und Erschöpfung nach einer harten Sporteinheit. Dies ist ganz natürlich und was der Körper nun benötigt ist Zeit für Erholung. In dieser Erholungsphase werden viele Reparaturprozesse im Körper aktiviert, was u.a. zur Folge hat, dass wir letztendlich immer fitter werden.
Killerzellen schützen uns
In der Erholungszeit wird deine sogenannte angeborene Immunantwort aktiviert. Dieser Teil unserer Immunabwehr antwortet als erstes auf Stress und Eindringlinge. Es reagiert u.a. auch auf Krankheitserreger, weshalb es auch als „unspezifisches Immunsystem“ bezeichnet wird. Dieser Teil unseres Immunsystems setzt sogenannte Killerzellen frei, die die Aufgabe haben, Viren und Bakterien abzuwehren. Bei Menschen, die sich regelmäßig bewegen werden diese Killerzellen regelmäßig aktiviert, was zur Folge hat, dass unser Abwehrsystem ordentlich aktiv ist. Bei Menschen, die sich nicht bewegen ist genau das Gegenteil der Fall.
Die Tatsache, dass Menschen, die regelmäßig Sport treiben, seltener krank sind, ist nicht von der Hand zu weisen. Dies gilt vor allem bei Infekten aber auch bei der Stoffwechselkrankheit Diabetes 2 und bei einigen Krebserkrankungen. Die oben erwähnten Killerzellen gehören zu den wirksamsten Waffen des eigenen Körpers gegen entartete Zellen. Demnach kann man ganz klar sagen, dass regelmäßiger Sport dazu führen kann, dass Killerzellen besser in der Lage sind, Tumore zu erkennen und diese zu beseitigen. Deshalb erkranken aktive Menschen seltener an Krebs.
Wie sich körperliche Aktivität auf zellulärer Ebene auf das Immunsystem auswirkt, wird gerade weltweit erforscht und es gibt noch viele Unbekannte. Klar ist jetzt schon, dass sich viele Parameter im Körper verändern. Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die auch als „Polizisten des Bluts“ bezeichnet werden, werden zum Beispiel durch Bewegung vermehrt gebildet. 2021 zeigten Forschungen aus den USA, dass Sport die Menge an Proteinen reduzieren, die das Immunsystem altern lassen.
Sport und Atemwegserkrankungen
Beim Thema Atemwegserkrankungen haben nach aktuellen Studien aktive Menschen zwar nicht seltener akute Atemwegsinfekte, die Symptome fallen jedoch milder aus. Dieser Befund wird durch eine Analyse mit 50.000 Covid-Erkrankten unterstützt. Diejenigen, die sich im Alltag wenig bewegt haben, hatten ein mehr als doppelt so hohes Risiko, ins Krankenhaus eingewiesen zu werden, wie jene, die mindestens 2,5 Stunden pro Woche Sport getrieben haben.
Fazit
Letztendlich kann man sagen, dass Sport und körperliche Aktivität das Immunsystem unterstützen kann. Entscheidend ist auch hier die Dosis. Zu viel Sport und eine zu geringe Regenerationszeit können das Immunsystem schädigen und führen oft bei ambitionierten Sportlern zu unnötigen Infekten.
Mein Tipp lautet 3 mal pro Woche 30 – 60 Minuten Bewegen mit Schwitzen. Solltest du Fragen oder Anregungen haben, dann schreib mir. Ich wünschen dir viel Spaß bei deiner nächsten Sporteinheit.