Sport und Bewegung sind zwei wichtige Faktoren, um gesund zu bleiben. Beim Thema Abnehmen gibt es neuste Studien aus der Evolutionsbiologie, die besagen, dass Sport und Bewegung hier nicht ganz so wichtig sind. Ein Grund für mich, in meinem heutigen Blog, dem nachzugehen.

Der Energieverbrauch im menschlichen Körper wurde jeher laut Sportwissenschaft und Medizin durch Bewegung, in welcher Form auch immer, angekurbelt. Dies ist genau der Grund dafür, dass viele Millionen von Menschen täglich die Turnschuhe anziehen, sich sportlich betätigen, meist mit dem Ziel abzunehmen.

Der amerikanische Evolutionsbiologe Herman Pontzer hat in einer Studie nachgewiesen, dass Bewegung beim Thema Abnehmen keine große Rolle spielt.

Wer verbraucht mehr Energie?

Er besuchte das Volk Hadza in Tansania, das als eines der letzten naturnah lebenden Völker auf der Erde lebt. Die Hadza arbeiten körperlich sehr hart, laufen am Tag zwischen 10 und 15 Kilometer und gehen auf die Jagd. Man könnte sagen, sie leben und bewegen sich, wie die Jäger und Sammler vor hunderten von Jahren.

Über mehrere Wochen hat Pontzer den täglichen Energieverbrauch des Volks gemessen und diese mit amerikanischen Büroangestellten verglichen.

Durch ein sehr kompliziertes, jedoch sehr aussagekräftiges Messverfahren kam ein revolutionäres Ergebnis heraus: Die Männer und Frauen des Hadza – Volk verbrannten fast die identische Kalorienmenge, wie die Testpersonen in Amerika! Der Wahnsinn und für uns Bewegungsexperten ein Riesenfragezeichen.

Was bedeutet das?

Man muss beim Interpretieren dieser Ergebnisse weit zurück zur Evolution gehen. Im Kern ist der Mensch immer noch Sammler und Jäger. Nahrung war damals knapp und der Körper darauf aus, die Energie, die zur Verfügung stand, zu speichern. Deswegen ist unser Körper immer noch darauf gepolt, seinen Energieverbrauch konstant zu halten, um kein Gewicht zu verlieren. Für Abnehmwillige eine Katastrophe. In seiner Studie errechnete der Evolutionsbiologe einen durchschnittlichen täglichen Energieverbrauch bei Männern von etwa 3000 Kilokalorien und bei Frauen von etwa 2400.

Die Menge an Kalorien verbrennen wir, egal wie viel wir uns bewegen, so die Studie. Unser Körper ist also in der Lage genau zu steuern, wo und wie viel Energie verbraucht wird. Treiben wir Sport, dann reagiert unser System und es werden nicht, wie bisher gedacht, mehr Kalorien verbraucht. Somit kann man seine Fitnessuhr auch gerne auf dem Nachttisch liegen lassen, denn die Kalorienanzeige stimmt ja eh nicht.

Sport und Bewegung ist trotzdem wichtig!

Sport, Fitness und Bewegung müsste nach diesen Erkenntnissen neu definiert werden. Schaut man sich die Menschen an, dann sind die Menschen, die Sport treiben und sich mehr bewegen als die Couchpotatos schlanker und fitter und meist auch gesünder.

Wer sich zu wenig bewegt und zu viel isst, der nimmt zu. Essen wir genau so viel, wie wir benötigen, dann halten wir unser Gewicht und bleiben schlank.

Der Hypothalamus wird ausgetrickst

Leider hat sich das Esseverhalten in den letzten tausend Jahren verändert. Das „moderne“ Essen sorgt dafür, dass wir einfach zu viel essen. Grund dafür ist der hohe Anteil an Zucker, Salz und anderen Stoffen in vielen Lebensmitteln, die uns die Industrie vorsetzt. Das Essen unserer Vorfahren war reich an Ballaststoffen, Proteinen und hat schlicht weg richtig satt gemacht.

Schaut man zwischen unsere Ohren, ist hier der Hypothalamus ein wichtiger Helfer, der uns sagt, ob wir satt sind oder nicht. Er kann dafür sorgen, dass wir nicht zu wenig und auch nicht zu viel Energie aufnehmen. Jedoch sind die heutigen Lebensmittel von der Wissenschaft so weit entwickelt, dass unser Kontrollsystem Hypothalamus ausgetrickst wird und das Verlangen nach immer mehr gegeben ist. Was das zur Folge hat sehen wir immer mehr adipösen Menschen.

Das Einzige, was helfen kann ist das zu essen, was satt macht. Nebenbei noch ein wenig Sport – nicht zum Abnehmen, aber um gesund alt zu werden. Schließlich kennen die die Hazda keine Krankheiten, wie Bluthochdruck, Diabetes oder Herzinfarkt.