Was haben Bilder im Kopf mit Mentaltraining zu tun? Es ist ähnlich, wie mit deinen Gedanken, die dich voranbringen aber auch bremsen können. Ich schreibe heute in meinem Blog, warum das Denken in Form von Bildern so wichtig für das Erreichen deiner Ziele ist.

Der rote Teppich…

Vor gut zehn Jahren habe ich mir jeden Tag folgendes Bild vor Augen geführt: Ein langer roter Teppich, jubelnde Menschen und ein großes rotes Backsteingebäude im Hintergrund. Ein Läufer, mit einem breiten Strahlen im Gesicht und hochgerissenen Armen, kommt mit großen Schritten angelaufen. Die Sonne scheint und der Geruch von Sommer liegt in der Luft. Das T-Shirt ist nass von den heißen Temperaturen der letzten anstrengenden Stunden und die Beine fühlen sich schwer an. Das Gefühl super erschöpft zu sein, aber gleichzeitig glücklich und etwas Großes geschafft zu haben, umgibt den Läufer.

Mein Bild

Es ist das Bild von mir, wie ich am 06. Juli 2009 bei meinem ersten Ironman in Frankfurt über den roten Einlaufteppich ins Ziel gelaufen bin – in meiner Vorstellung viele Monate vor dem Wettkampf. Dieses Bild habe ich mir fast täglich in mein Gedächtnis geholt und durchlebt. Oft während des Trainings oder auch, wenn ich ins Bett gegangen bin. Das immer gleiche Bild, mit all seinen Eindrücken, Emotionen und kleinen Details. Es war so oft in meinen Gedanken präsent. Ich konnte es damals nicht erwarten, dass dieser Tag endlich real wurde. Und dann, an einem warmen Sommertag Anfang Juli war es dann so weit, endlich! Das, was an diesem Tag passiert ist kannte ich schon, denn ich habe mich schon ganz früh mental darauf eingestellt – unbewusst.

Mein „Bild“ vor meinem ersten Ironman

In meiner Mentaltrainerausbildung habe ich erst 2015 erfahren, dass diese „Visualisierung“ eines der wichtigsten Werkzeuge beim Mentaltraining ist. Gerade bei Sportlern, aber auch bei anderen Themen, kann uns die Zielvisualisierung genial unterstützen. Wichtig hier ist jedoch zu wissen, dass jeder Gedanke und jede Vorstellung Einfluss auf unser körperliches und seelisches Empfinden hat, egal ob positiv oder negativ. Unser Gehirn kann nicht unterscheiden, ob du etwas tatsächlich erlebst oder ob du es dir nur vorstellst, es zu erleben. Deshalb arbeite ich mit meinen Klienten ganz oft mit der „Positiven Kraft der Visualisierung“ und trickse das Gehirn einfach ein wenig aus.

Dein drittes „Mentaltraining – Werkzeug“ – Die positive Kraft der Visualisierung“ am Beispiel Abnehmen

Beim Thema Abnehmen kannst du dir sehr gut das Bild vorstellen, wie du mit deinem Wunschgewicht aussehen wirst. Schließe hierzu die Augen und stell dir z.B. vor, wie du in deinem Lieblingssommerkleid über den Strand läufst. Spüre, wie leicht es sich anfühlt, so schlank durch den warmen Sand zu laufen und fühle die warme Sommerluft, die dein Kleid im Wind wehen lässt. Dein Körper fühlt sich leicht an und der salzige Geruch vom Seewind liegt in der Luft. Wie hört sich dieses Bild an? Kannst du dir es bildlich vorstellen? Spüre einmal kurz in dich hinein und fühl, was es mit dir macht. Dieses Bild kannst du dir immer dann vorstellen, wenn du es brauchst. Es motiviert dich, gibt dir Kraft und speichert das Bild von dir im Sommerkleid in deinem Unterbewusstsein ab. Es zeigt dir dein Ziel. Erlebe dieses Bild mit all deinen Sinnen, so wie ich es vor meinem ersten Ironman gemacht habe und freu dich auf das, was passieren wird.

Erfolgreiche Sportler visualisieren fast jeden Wettkampf

Viele Sportler im Fernsehen sieht man vor dem Start, wie sie in den sogenannten „Tunnel“ gehen. Die Augen geschlossen, volle Konzentration auf den Moment, den sie gleich durchleben werden. Der Fokus ist in einer solchen Situation voll auf das, was gleich passiert und auf das gesteckte Ziel gerichtet. Der Sportler, der genau in diesem Moment sein Zielbild exakt vor Augen hat, sein Training auf diesen Moment abgestimmt hat und weiß, alles im Vorfeld Mögliche getan zu haben, der wird alles andere als verlieren. Genauso ist es auch im Leben. Das Wichtigste hierbei ist, dieses visuelle Training regelmäßig und über einen längeren Zeitraum zu trainieren. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass du mindestens vier Wochen täglich visualisieren solltest, damit sich dein Unterbewusstsein darauf einstellen kann.

Negative Bilder bremsen dich aus!

Viele Menschen haben jedoch andere, negative Bilder im Kopf. Die Vorstellung, etwas nicht zu schaffen und zu scheitern, das Bild vor Augen, z.B. bei einer Präsentation den Faden zu verlieren und mal wieder versagt zu haben oder beim Blick in den Spiegel zu sehen und zu denken wie „fett“ man ist oder am Wochenstart sehen, dass die Woche „eh wieder scheiße“ wird. Alles Beispiele, wie Visualisierung auch in die falsche Richtung gehen kann.

Von daher heute mein Tipp:

  • Motiviere dich mit Bildern von deinen früheren Erfolgen!

  • Entspanne dich mit Bildern, die dich zur Ruhe bringen, wie z.B. der Sonnenuntergang vom letzten Sommerurlaub.

  • Bereite dich auf eine Situation vor, wie z.B. auf ein Vorstellungsgespräch, mit dem Bild, wie du deinen Arbeitsvertrag unterschreiben wirst.

Ich freue mich, wenn du deine positiven Bilder in deinen Alltag oder in deinen Sport mit einbringen kannst. Gerne unterstütze ich dich dabei und stehe ich dir zur Seite. Schreib mir eine email oder ruf mich an. Und wenn ich nicht ans Handy gehe, dann mache ich gerade „Urlaub vom Handy“ – die Überschrift von meinem nächsten „Donnerstag – Blog“. Freu dich drauf!